Berichte

Hier könnt ihr selbstgeschriebene Berichte unserer Mitglieder lesen. Diese sind stets subjektiv und voller Abenteuern. Wenn ihr neugierig gewornden seid, dann schaut hier vorbei.


Trip to the Alps – mit der Dimona von Hamburg in die Berge

Am 15.07.2022 war es endlich soweit und es ging mit unserer Vereins-Dimona der D-KEHU auf große Tour, die Taschen waren gepackt, Flieger betankt und die Wettervorhersage für das Wochenende war bestens.
Als erstes Leg stand Boberg nach Frankfurt Egelsbach mit 400 km Luftlinie auf dem Programm um meinen Co-Piloten Kalle (HVL Boberg), der dort seit einigen Monaten bei der DFS ist, abzuholen. Mit einem Airspace D crossing in 3500ft in Hannover sowie einem midflieldcrossing in Kassel ging es Richtung Frankfurt. Die ersten Kilometer bis Kassel unter einer relativ dichten Wolkendecke und ab Kassel bei strahlendem Sonnenschein.
Entlang der Skyline von Frankfurt waren es jetzt nur noch 10km bis Frankfurt Egelsbach. Nach 2 Stunden und 15min war ich endlich in Egelsbach angekommen. In Egelsbach gelandet habe ich mich mit meiner Dimona echt klein gefühlt zwischen den großen Fliegern wie z.B. einer Cessna Citation oder PC12. Nachdem Kalle in Egelsbach dazu gestiegen war, ging es dann gemeinsam weiter auf Flightlevel 95 und mit einer Groundspeed von 260 kmh in Richtung Vilshofen an der Donau (EDMV) weiter, wo wir für die nächsten beiden Nächte unser Zelt aufgespannt und direkt bei unserem Flieger übernachtet haben.
Aber warum genau Vilshofen?
Mein Vater fliegt im HFC Hamburg e.V. und die machen jährlich ihr Fliegerlager in Vilshofen, bei dem ich öfters in meiner Kindheit war. Leider war aber bei uns dieses Jahr nicht geplant nach Vilshofen zu fahren, deswegen dachte ich mir... wieso nicht einfach selbst hinfliegen – mit meiner im Frühjahr frisch zu meiner SPL-Lizenz dazu erworbenen TMG-Berechtigung war das jetzt möglich.
Am nächsten Tag ging es dann zum eigentlichen Ziel der Tour, in die Alpen. Erstes Ziel des Tages war der Flugplatz Mauterndorf (LOSM). Das witzige an dem Flugplatz war, dass die Platzrunde um einen Berg verläuft, heißt also dass man im Gegenanflug den Platz nicht mehr einsehen konnte. Allgemein war es an diesem Tag in den Alpen relativ windig und turbulent, so dass wir ordentlich durchgeschüttelt wurden. Weiter von Mauterndorf ging es zum nur 30 Minuten entfernten Flugplatz Niederöblarn (LOGO). Dort wurde es auf Grund der Windlage und der Gebirge ein spannender Anflug, der Flugleiter dort hatte uns zuvor auf die starken Turbulenzen und Abwinde im Endanflug hingewiesen. Highlight auf diesem kurzen Leg war das Schloss Moosham, was komplett unerwartet in einer Kurve ins Tal unter unserer Fläche auftauchte. Dort am Platz sowie auf der gesamten Tour hatten wir ein traumhaftes Alpenpanorama. Von Niederöblarn ging es über Linz, wo wir einen Low Approach gemacht haben, nach Sonnen (EDPS). Der Platz ist der für mich spannendste Flugplatz der Tour, die Landebahn liegt mitten auf einem Berg und hat ein starkes Gefälle. Wenn ein Flugzeug landet, muss jedesmal mit einem Absperrband die vor der Landebahn befindliche Straße abgesperrt werden.
Von Sonnen flogen wir dann zurück zu unserem Startflugplatz in Vilshofen.
Abends ging es dann in den Ort, wo es die meiner Meinung nach beste Pizza gibt, und später auf einen entspannten Drink am Strand an der Donau. Es war ein sehr gelungener und spannender Tag.
Zum Zeitpunkt, an dem wir in Vilshofen waren, hatte der HFC gerade sein Fliegerlager, sodass ich dort einige Leute kannte und auch einem Kollegen in einer kurzen Platzrunde mal zeigen konnte wie schön die Dimona fliegt. Zum Zeitpunkt unserer Tour war ebenfalls das Hamburger-Landesverbandsfliegerlager in Hayingen, was unser nächstes Ziel werden sollte, um dort Kalle abzusetzen, der im Fliegerlager geblieben ist. Mit einem Low Approach in Augsburg ging es dann also nach Hayingen in der Schwäbischen Alb. Auf dem gesamten Trip waren alle Fluglotsen sehr kooperativ.
Nochmal schnell vollgetankt und schon ging es auch weiter Richtung Heimat mit einen Zwischenstopp in Osterholz-Scharmbek, wo ich von einem Fliegerfreund aus meiner WhatsAppgruppe auf eine Cola eingeladen war.
Einen Low Approach in Stuttgart sowie Bremen konnte ich mir auf dem Weg natürlich nicht entgehen lassen.

 Autor: Tom

(Text und Bilder sind ebenfalls im Luftsport Magazin in der Okt/ Nov 2022-Ausgabe erschienen.)

Mobirise

You‘ll never drive alone - Das Fliegerlager vor dem Fliegerlager…

Rückblick Sommer 2022, auf nach
Hayingen…
…und niemals reist Du allein!
Eine schöne Erinnerung daran, dass wir nicht nur im Verein ein
Team sind.


Die Vorfreude war groß. Für Mats und mich war es nach Polen
das zweite Fliegerlager, wir wussten, was uns erwartet und auch das
Schleppen eines Segelflugzeugs war nichts Neues mehr.
    05:08 Uhr. Der frühe Vogel war unser Freund und wie wir später
erfahren sollten, auch unser Glück. Alles war „well organized“ - Wir
hatten an alles gedacht, genügend Proviant für die lange Tour und die
Playlist des Sommers versprühte positive Vibes - das gefühlt neue
Auto zog die BC wie am Schnürchen. Juchhee - das wird eine tolle
Woche!
    13:05 Uhr. Nach 8 Stunden und 600 km eine kurze Rast, bevor
wir zum Endspurt ansetzen. Hayingen war nur noch 150 km entfernt.
Die WhatsApp-Gruppe „Hayingen 2022“ vermeldete mittlerweile
ebenfalls beste Stimmung und Stimmungsbilder von den vielen
Vereinsmitgliedern, die hinter uns gestartet waren. Die recht
ordentliche Sommerhitze war gut auszuhalten, zumindest im
klimatisiertem Auto… Dabei hatte Mats u.a. schon zwei Mercedes gezählt,
die auf dem Standstreifen notgedrungen auf Hilfe warteten. Aber
unser „Land Rover“, der kann so was - ha ha ha, außerdem hatten wir
ja gerade die Inspektion und Liegenbleiben - das kennen wir gar
nicht…(ich hatte da schon auf Holz geklopft, aber es war keins da….)
    13:45 Uhr Kaum ausgesprochen, schon passierte es. Der Wagen
verlor plötzlich sein Kraft, unfreiwillig fuhren wir auf den Standstreifen.
Dir rote Lampe im Cockpit signalisierte Motorschaden - soweit, so
schlecht. Sehr langsam konnten wir uns noch fortbewegen - die
nächste Ausfahrt lag nur wenige hundert Meter vor uns, die gute
Stimmung lag nun auch - auf dem Boden.
Im Schritttempo ging es dann weiter, währenddessen wurden wir
von Kollegen im Vorbeifahren gesichtet und umgehend meldete sich
Björn vom HVL mit „BC, alles ok?“ in unserer Chat-Gruppe.
Was dann geschah, war für uns ein wahrer Glücksmoment: Wir
standen nun mit BC in der Sommerhitze auf dem Parkplatz eines
Einkaufscenters, bis dahin hatten wir uns noch schleppen können.
Doch unsere WhatsApp Gruppe tauschte sich darüber aus, wer noch
eine AHK frei hat, wieviel Gewicht wir haben und welche Logistik nun
notwendig sei, um die BC und auch Mats samt Gepäck irgendwie noch
mitnehmen zu können.
    15:07 Uhr Vom ADAC noch keine Spur, aber von Henrike, die
den Plan verkündete, den die „Fischies“ sich ausgedacht hatten „Wir
tauschen mit Hannes durch , er zieht dann den FES und wir die K8 und
somit bekommen wir alle Flugzeuge zum Platz“. So sollte es, in der
kommenden Stunde entstand somit das „Vorab“-Fliegerlager auf dem
Parkplatz des Einkaufscenters Breuningerland, siehe Foto.
Selbst Mats samt Gepäck konnte irgendwo noch ins Auto
gedrückt werden, das war keine Frage, alle rückten zusammen und alle
hatten mitgeholfen. Es war ein wirklich toller Moment!
Irgendwann am frühen Abend kam dann auch der überforderte
ADAC, das Auto wurde in die Werkstatt geschleppt und ich konnte
glücklicherweise bei meiner Schwester in der Nähe übernachten

Verspätet traf ich dann nach dem Wochenende im Fliegerlager
ein, das Auto hatte einen Turbolader Schaden - ärgerlich, so was
passiert.
Aber das, was hier vereinsübergreifend passiert war, davon
waren wir wirklich angetan: Der Moment, in dem wir spürten, dass wir
nicht allein sind und dass uns so unkompliziert und tatkräftig geholfen
wurde - einfach großartig! Auch an dieser Stelle noch einmal einen
Riesendank für die erfahrene Hilfe vom HVL und besonders Fischbek,
der Kasten Bier konnte da nur ein Geste sein!
Kurzum: Unter diesen Vorzeichen konnte es nur eine gelungene
Fliegerwoche werden - Und wie wahr:
You‘ll never walk (or drive or fly) alone!
So war es und so soll es auch immer sein!
Danke dafür.
Autoren: Christian und Mats

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